Es hat sich gezeigt, dass eine ausreichend hohe Immunität gegen COVID-19 in Deutschland nicht allein durch eine freiwillige Impfung erreicht werden kann. Vor diesem Hintergrund haben Thomas Rieger und Carsten Schroeder vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin gemeinsam mit Christoph Schmidt-Petrie vom Karlsruher Institut für Technologie die Verabschiedung einer allgemeinen Impfpflicht gegen Covid-19 untersucht. Die Wissenschaftler gingen auch der Frage nach, welche Bevölkerungsgruppen eine solche Maßnahme befürworten, welche dagegen sind und was ihre Gründe dafür sind (Rieger T, Schmidt-Petrie C, Schröder C: Einstellungen zur obligatorischen COVID-19-Impfung in Deutschland für 2021: ein Vertreter Analyse von Daten eines sozioökonomischen Panels Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 335-41).
Die Autoren verwendeten für ihre Analyse repräsentative Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Das SOEP besteht aus einer Zufallsstichprobe der in Deutschland lebenden Bevölkerung, deren Mitglieder an jährlichen Befragungen teilnehmen. Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie wurde das SOEP 2021 um ein neues COVID-19-Befragungsmodul erweitert. Zwischen Januar und Dezember 2021 wurden 17.132 Teilnehmende zu ihrer Einstellung zu einer generellen Impfpflicht gegen COVID-19 befragt. Außerdem wurden Daten zu soziodemografischen Merkmalen, Gesundheit, politischen Einstellungen und dem Vertrauen in rechtliche und politische Institutionen der Teilnehmer erhoben. Die Autoren verwendeten univariate, bivariate und multivariate statistische Analysen, um diese Daten auszuwerten.
Sie fanden heraus, dass eine knappe Mehrheit der Umfrageteilnehmer die obligatorische öffentliche Impfung gegen COVID-19 befürwortete. Ansonsten wurde als Hauptgrund die Einstellung genannt, dass nicht genügend Menschen geimpft würden. Als wichtigste Begründung der Impfgegner wird der Wunsch nach persönlicher Wahlfreiheit genannt. Die Gruppe der Unterstützer war älter, einige von ihnen hatten einen Hochschulabschluss, sie waren weniger gesund, hatten keine Kinder, waren politisch zentristisch orientiert und hatten mehr Selbstvertrauen in der Politik. Allerdings waren diese Unterschiede im Vergleich zur Gruppe der Impfgegner nicht so ausgeprägt. Der größte Unterschied bestand darin, dass die Unterstützer im Vergleich zu den Gegnern gegen Covid-19 geimpft waren (90 % gegenüber 60 %).
Zukünftige Analysen sollten aus Sicht der Autoren der Frage nachgehen, wie sich Einstellungen zur obligatorischen COVID-19-Impfung im Zeitablauf verändern und möglicherweise beeinflusst werden. Dabei kann neben der Einführung einer Impfpflicht in Deutschland auch deren Umsetzung im Detail eine Rolle spielen.
Quelle:
Tagebuchnotiz:
Rieger, D., und viele andere. (2022) Vorgehen bei der Impfpflicht gegen COVID-19 in Deutschland. Dtsch Arztebl Int. doi.org/10.3238/arztebl.m2022.0174.
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