Mai 2, 2024

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Deutschland will Flüchtlingsproblem angehen – DW – 05.11.2023

Deutschland will Flüchtlingsproblem angehen – DW – 05.11.2023

200 ungefähr Flüchtlinge Sie kommen jeden Tag nach Berlin. Sie sollten nur für kurze Zeit in der Erstaufnahmeeinrichtung am ehemaligen Flughafen Tegel bleiben, bevor sie an einen anderen Ort in der Stadt verlegt wurden. Doch freie Wohnungen sind schwer zu bekommen und einige Flüchtlinge sitzen seit mehr als einem Jahr in Tegel fest. Derzeit beherbergt es etwa 4.000 Menschen und der Ausbau auf bis zu 8.000 Plätze ist im Gange.

Die Flüchtlingssituation in der deutschen Hauptstadt Echos in Städten und Gemeinden im ganzen Land. Im Jahr 2023 haben bisher 220.000 Migranten Erstanträge auf Asyl gestellt. Und von den 1 Million ukrainischen Kriegsflüchtlingen melden sich viele jetzt bei den staatlichen Unterbringungsbehörden an.

Viele Kommunen befinden sich im „Ausnahmezustand“

Bundesweit sagen Bürgermeister und Kreisräte, sie wüssten nicht mehr, wo sie die ihnen nach einem festen Verteilungsschlüssel zugewiesenen Flüchtlinge unterbringen sollen.

Im Oktober beteiligten sich 600 von 11.000 Kommunen Deutschlands an einer Studie, die der Mediendienst Integration gemeinsam mit Migrationsforschern der Universität Hildesheim durchgeführt hat. Fast 60 % von ihnen bezeichneten die Situation als „herausfordernd, aber [still] Möglich.“ Aber 40 % gaben an, „überlastet“ zu sein oder sich im „Notfallmodus“ zu befinden.

Ein Grund ist Platzmangel. Zudem mangelt es an Verwaltungspersonal sowie an Plätzen in Kindergärten und Schulen, Sprachkursen und Beratungsangeboten für traumatisierte Flüchtlinge.

Ein Berliner Flüchtlingszentrum hat Schwierigkeiten, Neuankömmlingen zu helfen

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Bürgermeister und Bezirksräte sehen die Situation negativ: 53 % geben an, dass sie die eigene Kommune als „überlastet“ betrachten.

Miriam Marnich, Sprecherin des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, führte die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Einwanderungspolitik darauf zurück, dass „in vielen Kommunen eine Koordinierung derzeit nicht effektiv möglich ist, weil die Ressourcen erschöpft sind. Personaltechnisch aber.“ was die Empfangsfähigkeiten betrifft“, sagte sie.

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Zu den Lösungsvorschlägen der Umfrageteilnehmer gehört die Begrenzung der Einwanderung, um sicherzustellen, dass weniger oder gar keine Menschen in ihre eigene Gemeinde geschickt werden. Sie haben mehr Geld und eine verlässliche langfristige Finanzierung durch den Bund garantiert.

Sie fordern auch Unterstützung bei der Unterbringung, von der Vereinfachung rechtlicher Verfahren bis hin zum Ausbau des sozialen Wohnungsbaus.

Strengere Abschieberegeln „können nicht viel bringen“

Nur ein Fünftel der Befragten gab an, dass sie sich mehr Abschiebungen wünschen würden. „So wichtig das Thema derzeit in der Bundes- und Landespolitik ist, es ist nicht viel“, sagt Boris Kohn, Migrationsforscher an der Universität Hildesheim.

Deutschland will die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber beschleunigen

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Derzeit gibt es in Deutschland rund 250.000 Menschen, deren Asylanträge abgelehnt wurden. Einige können von den Behörden nicht überwacht werden. Aber kein Land ist bereit, 200.000 von ihnen aufzunehmen, entweder weil sie aus einem Kriegsgebiet stammen oder weil sie schwere Gesundheitsprobleme haben und in ihren Heimatländern keine Behandlung erhalten können.

Ende Oktober, Die Regierung entwarf einen Gesetzentwurf zur Erhöhung der Zahl der Abgeschobenen. Allerdings verzeichnen die meisten Städte und Gemeinden derzeit den Zuzug zahlreicher Flüchtlinge. „Mit strengeren Abschieberegeln ist zahlenmäßig also eigentlich nicht viel zu gewinnen“, sagte Cohn.

Werden Sozialleistungen überprüft?

Politiker diskutieren auch darüber, die in Deutschland sehr großzügigen Sozialleistungen für Flüchtlinge einzuschränken. als viele EU-Länder. Konservative Politiker bezeichneten dies als einen „Pull-Faktor“, der Flüchtlinge nach Deutschland locke, und plädierten dafür, Neuankömmlingen weniger oder nicht mehr zu zahlen.

Migrationsforscher haben diese Behauptungen jedoch kritisiert. „Das Leistungsprinzip wurde schon in den 1990er-Jahren ausprobiert, 2015 dann aber wieder nicht mehr praktiziert“, sagte Niklas Hader vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung in Berlin.

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Es ist seit langem legal, Leistungen vorrangig Flüchtlingen zu gewähren, doch Bundesstaaten und Kommunen scheuen sich davor, dies zu tun, weil es mehr Ressourcen erfordert und teurer wird als die reine Barzahlung.

Einige Politiker fordern Leistungen statt Bargeld für AsylbewerberFoto: Paul Zingan/dpa/Image Alliance

Erwachsene, die in Frühaufnahmeeinrichtungen leben, erhalten Mahlzeiten in ihrer Unterkunft und zusätzlich 150 Euro pro Monat als Taschengeld für persönliche Bedürfnisse wie Telefonkarten, Toilettenartikel oder Fahrkarten. Dieses „Taschengeld“ ist gesetzlich verankert und das Verfassungsgericht hat entschieden, dass es nicht willkürlich gekürzt werden darf.

„Wenn wir ausschließlich auf Sozialleistungen umstellen, heißt das nicht, dass weniger Menschen nach Deutschland ziehen“, sagte Marnich vom Deutschen Städte- und Gemeindetag. Stattdessen schlug er vor, die Leistungen in allen europäischen Ländern anzugleichen.

Debitkarte statt Bargeld

Eine derzeit diskutierte Änderung ist die Umstellung auf Zahlungskarten anstelle von Barzahlungen.

Solche Debitkarten werden auch in anderen Ländern wie beispielsweise Frankreich verwendet. Anstelle von Bargeld erhalten Flüchtlinge eine Karte, die Gemeindebeamte routinemäßig gegen Zahlungsmittel eintauschen, mit denen sie in Supermärkten bezahlen können. Allerdings kann kein Bargeld von der Karte abgebucht werden.

Doch Hader bleibt skeptisch. „Wir alle wissen, dass Geld auf einer EC-Karte durchaus in Bargeld umgewandelt werden kann, wenn man es wirklich will“, sagte er.

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Deutsch verfasst.

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