Mai 2, 2024

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Deutschland strebt im globalen Technologiewettlauf eine neue digitale Strategie an – EURACTIV.com

Deutschland strebt im globalen Technologiewettlauf eine neue digitale Strategie an – EURACTIV.com

Während Experten vor einem wachsenden geopolitischen Wettlauf um die technologische Vorherrschaft und der Notwendigkeit warnen, liberale Werte und Menschenrechte im digitalen Raum zu schützen, will Deutschland seine internationale Wettbewerbsfähigkeit mit einer neuen digitalen Strategie stärken.

Lesen Sie die deutsche Originalgeschichte Hier.

Am Mittwoch (18. Oktober) diskutierte der Digitalausschuss des Bundestags in einer öffentlichen Anhörung mit Experten über die internationale Digitalstrategie, die das Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr bis Ende dieses Jahres vorlegen wird.

Ziel der multiministeriellen Strategie ist es, die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im digitalen Bereich zu steigern, wobei Deutschland Experten zufolge besonderes Augenmerk auf die Weiterentwicklung internationaler Technologiestandards legen sollte.

„Wir befinden uns mitten in einem geopolitischen Wettbewerb um die technologische Vormachtstellung zwischen den USA und China. Das ist eine große Herausforderung für Deutschland und die EU, aber auch für Länder im globalen Süden, die oft zum Spielball dieser Interessen werden“, sagt Geraldine de Bastion, Gründer des internationalen Netzwerks Global Innovation Gathering, sagte der Gruppe.

Um politischen Machtkämpfen international entgegenzuwirken, müsse die Bundesregierung die Entwicklung digitaler Technologien „im Einklang mit demokratischen, liberalen Werten und der Achtung der Menschenrechte im digitalen Raum“ vorantreiben, sagte Politikreferent Julian Ringhoff. In der Europäischen Kommission.

Geopolitische Kämpfe

Deutschland und die Europäische Union gerieten in den letzten Jahren ins Fadenkreuz der Technologie- und Handelskonflikte zwischen den USA und China.

„Autoritäre Staaten nutzen digitale Technologien, um ihre Macht zu festigen. „Einige von ihnen, insbesondere China und Russland, verbinden dies mit dem Ziel, die globale digitale Ordnung nach ihren Wünschen zu verändern“, sagte Daniel Volksen von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) während der Anhörung.

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Als Teil dieser Spannungen zwischen dem Westen und autoritären Regimen seien internationale Organisationen für Internet-Governance und Technologiestandardisierung zu Spielplätzen für politische Machtkämpfe geworden, sagte Ringhoff.

„Es geht vor allem um den Wettbewerb zwischen liberal-demokratischen und autoritären Ansätzen. Das alles hat enorme Auswirkungen auf Deutschland und die EU“, sagte er.

Einige Länder versuchen, die Vereinten Nationen zu nutzen, um die globale digitale Ordnung autoritärer zu verändern.

„Die Vereinten Nationen stecken zunehmend fest und der Wille zur globalen Zusammenarbeit ist sehr gering. Wenn man sich dieses internationale Umfeld anschaut, wird noch deutlicher, warum Deutschland hier eine klare strategische Linie braucht“, sagte Volksen.

„Damit soll einerseits eine Schwächung menschenrechtlicher Schutzmechanismen, etwa im Rahmen der aktuellen Verhandlungen zur sogenannten Cybercrime-Konvention, verhindert werden“, sagte Volksen.

Das Ende 2017 von Russland vorgeschlagene Übereinkommen wurde im November 2019 trotz des Widerstands von EU-Ländern, den Vereinigten Staaten und anderen mit Unterstützung von Weißrussland, Kambodscha, China, Nordkorea, Myanmar, Nicaragua und Venezuela angenommen.

Im April kam es erneut zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Lagern, als Menschenrechtsgruppen Bedenken äußerten, dass es für Strafverfolgungsbehörden zu einem Freibrief werden würde, ohne unabhängige oder gerichtliche Aufsicht auf personenbezogene Daten zuzugreifen und durch elektronische Überwachung Datenschutzrechte zu verletzen.

„Allerdings geht es in der aktuellen Situation darum, eine weitere Stärkung des autoritären Ordnungsgedankens zu verhindern und mittel- und langfristig die institutionellen Voraussetzungen für anspruchsvollere Formen der Zusammenarbeit zu erhalten“, sagte Volksen.

EU-Regulierungsrahmen

Ziel der Strategie ist unter anderem die Etablierung einheitlicher technischer Normen und Standards.

Klaus-Heiner Rohl vom Deutschen Institut für Wirtschaftswissenschaften fügte hinzu: „Wir müssen sicherstellen, dass die deutsche internationale Digitalpolitikstrategie mit europäischen Lösungen verknüpft wird.“

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Neben Deutschland versucht auch die EU mit ihrer neuen Standardisierungsstrategie dem wachsenden internationalen Wettbewerb bei der Normung zu begegnen.

Dennoch dominieren weiterhin die Vereinigten Staaten und China das internationale Normungssystem. Beispielsweise ist Pekings „China-Standards 2035Ein Projekt zur Entwicklung internationaler Standards für neue Technologien wie künstliche Intelligenz und 5G.

„Aus unserer Sicht geht es aber insbesondere darum, KMU finanziell zu unterstützen, die sich an diesen Benchmarking-Systemen beteiligen möchten“, sagte Christoph Dover, internationaler und innovationspolitischer Beauftragter von Bitcom.

Forschungs- und Innovationsprojekte wie Horizon Europe sollten für die Zusammenarbeit und Zusammenarbeit mit Partnern aus dem globalen Süden geöffnet und kollaborative Datenräume für Forschung und Innovation eingerichtet werden, sagte de Bastien.

Dr. Julia Pöhle vom Berliner Zentrum für Sozialwissenschaftliche Forschung sagt, wenn Deutschland und die EU ein klares Bekenntnis zu Demokratie und Selbstbestimmung abgeben wollen, „muss die deutsche internationale Digitalpolitik bewusst Akzente setzen und diese stärker in die europäische tragen.“ Ebene“.

[Edited by Oliver Noyan/Luca Bertuzzi]

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