Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) vom Samstag könnten die Flugreisen nach Deutschland im ersten Halbjahr 2023 vor dem Ausbruch der COVID-Pandemie im Jahr 2020 nur noch 78 % erreichen.
Dies bedeutet, dass Deutschland in diesem Sektor hinter seinen EU-Pendants zurückbleibt, wobei der Flugverkehr in andere europäische Länder auf 94 % des Niveaus vor der Pandemie bleibt.
Diese Zahl entspricht jedoch einem Wachstum von 20 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022.
Was sind die Ursachen für eine langsame Erholung?
BDL führte die langsame Erholung weitgehend auf das geringe Inlandsflugaufkommen zurück, das nur 56 % des Niveaus vor der Pandemie erreicht hat.
„Hier ist unter anderem die Verkehrsverlagerung auf Straße und Schiene von Bedeutung“, hieß es.
Der Rückgang des Inlandsflugverkehrs dürfte aber auch darauf zurückzuführen sein, dass Billigairlines die meisten deutschen Flughäfen umgehen und ihr Angebot an anderen Orten ausbauen.
Das zeigen Statistiken, denen zufolge die Zahl der Verbindungen von deutschen Flughäfen um ein Drittel geringer ist als vor der Pandemie.
Deutschlands vier größte Flughäfen – Dortmund, Hahn, Karlsruhe und Memmingen – werden im ersten Halbjahr 2023 mehr Flüge anbieten als im gleichen Zeitraum 2019, hauptsächlich aufgrund von Billigflügen.
Der Chef des Billigfliegers Ryanair, Michael O’Leary, hat deutsche Flughäfen in der Vergangenheit wegen ihrer hohen Gebühren kritisiert. Seine Fluggesellschaft und Billigfluggesellschaft Wiz hat ihr Flugangebot außerhalb Deutschlands erhöht.
Langstreckenflüge hingegen haben sich nach der Pandemie großartig erholt, wobei Reisen von und nach Nordamerika der größte Faktor sind.
tj/jcg (dpa, Reuters)
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