Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) verzeichnete Deutschland 2022 sein heißestes Jahr mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 10,5 Grad Celsius.
Das Land habe ein „Wetter-Ausnahmejahr“ erlebt, ergänzte der DWD am Freitag. Die Temperatur lag um 2,3 °C über dem Wert des international gültigen Referenzzeitraums (1961-1990) und über dem bisherigen Rekord von 2018.
„Mehrere extreme Hitzewellen im Juni und Juli haben in ganz Europa zu Rekordtemperaturen geführt“, stellte der DWD fest. Infolgedessen stellte Deutschland auch einen neuen Jahresrekord für Sonnenstunden auf und erhielt 15 Prozent weniger Regen als gewöhnlich.
Hitze und Trockenheit in den Sommermonaten hätten erneut zu geringeren Gemüseerträgen geführt, teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) Anfang dieser Woche in seinem Marktbericht mit. Die Erntemengen von Frischgemüse werden voraussichtlich deutlich geringer ausfallen als im Jahr 2021.
Auch die Binnenschifffahrt in Deutschland war stark von der Sommertrockenheit betroffen. Auf Europas verkehrsreichster Wasserstraße, dem Rhein, sanken die Wasserstände auf Rekordtiefs und zwangen die Schiffe, weniger Fracht zu befördern, zu einer Zeit, als insbesondere die chemische Industrie des Landes bereits mit Versorgungsunterbrechungen zu kämpfen hatte.
Die Wetterdaten für 2022 „sollten für uns alle ein neuer Ansporn sein, uns endlich vom Klimaschutz zu lösen“, sagte Tobias Fuchs, DWD-Geschäftsführer Klima und Umwelt, in einer Mitteilung.
„Die Erderwärmung geht fast unvermindert weiter“, fügte Fuchs hinzu. Bisher sei es der Welt „nicht gelungen, die Treibhausgase wirksam zu bremsen“.
Deutschland will seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 reduzieren und bis 2045 klimaneutral werden. Allerdings ist Europas größte Volkswirtschaft weit davon entfernt, ihre mittelfristigen Klimaziele zu erreichen, heißt es in einem Bericht. Der Sachverständigenrat der Bundesregierung zu Klimafragen hat Anfang November veröffentlicht.
„Die bisher erreichten Emissionsminderungsraten reichen nicht aus, um die Klimaschutzziele für 2030 zu erreichen“, sagte Beiratsmitglied Thomas Heimer.
„Die jährlichen Emissionsreduktionen sollten sich im Vergleich zum historischen Wachstum der letzten 10 Jahre verdoppeln.“
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Der obige Artikel wurde von The Wire mit minimalen Änderungen an Titel und Text veröffentlicht.
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