November 23, 2024

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Die WHO rechnet mit einem Anstieg der Krebsfälle in Deutschland

Die WHO rechnet mit einem Anstieg der Krebsfälle in Deutschland

Eine aktuelle Studie wirft einen Schatten der Besorgnis über die Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet von einem deutlichen weltweiten Anstieg der Krebserkrankungen, auch Deutschland ist vor diesem Trend nicht gefeit. Einem aktuellen Bericht der WHO zufolge könnte die Zahl der Krebsdiagnosen in Deutschland bis zum Jahr 2050 von 530.000 auf 639.000 steigen, was einem Anstieg von rund 20,6 Prozent entspricht. Schätzungen zufolge wird weltweit jeder fünfte Mensch im Laufe seines Lebens an Krebs erkranken.

Es wird ein erheblicher Anstieg der Fälle von Prostatakrebs prognostiziert, wobei die WHO bis 2050 einen Anstieg um fast ein Drittel (32,1 Prozent) prognostiziert. Es wird mit höheren Inzidenzraten gerechnet.

Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) führt diesen Anstieg vor allem auf eine alternde Bevölkerung zurück. Da die Deutschen immer älter werden, steigt die Zahl der Krebspatienten. „Mit der steigenden Lebenserwartung in Deutschland nehmen auch die Auswirkungen von Krebserkrankungen zu“, stellt DKG-Generalsekretär Johannes Bruns gegenüber IPPEN.MEDIA fest.

Neben dem Alter identifiziert die WHO auch Änderungen des Lebensstils als einen wesentlichen Faktor für das weltweit erhöhte Krebsrisiko. Zu den Hauptrisikofaktoren zählen Rauchen, Alkoholkonsum, Fettleibigkeit und die Belastung durch hohe Luftverschmutzung.

Allerdings bieten die Ergebnisse der WHO im Gegensatz zu manchen Mediendarstellungen eine differenzierte Perspektive. Die DKG betont die Notwendigkeit einer anderen Perspektive: „Die Zahl der Krebspatienten allein spiegelt die Belastung durch die Krankheit nicht vollständig wider.“

Tatsächlich ist bei einigen Krebsarten, insbesondere Hoden-, Schilddrüsen- und Gebärmutterhalskrebs, ein Rückgang der Prävalenz zu verzeichnen. Darüber hinaus setzt sich der seit Jahrzehnten anhaltende Rückgang der Krebstodesraten fort. Obwohl Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland ist, erkranken immer weniger Menschen an Krebs. „Dieser Trend wird anhalten“, stellt Bruns fest. Im Jahr 2022 meldete das Statistische Bundesamt bundesweit 239.948 krebsbedingte Todesfälle, wobei Männer etwas häufiger betroffen waren als Frauen. Insbesondere in der jüngeren Bevölkerung ist in jüngster Zeit ein Anstieg der Krebsfälle zu verzeichnen.

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Verbesserte und zielgerichtete Therapien werden für sinkende Sterblichkeitsraten verantwortlich gemacht. Viele Krebspatienten haben heute Zugang zu Heilbehandlungen, während Menschen mit chronischem Krebs eine verbesserte Lebensqualität haben. Bruns hebt Innovationen in der Immuntherapie hervor, insbesondere bei Lungen- und Melanomkrebs, mit Fortschritten in der Diagnostik wie der genetischen Analyse und robusten Früherkennungsprogrammen. Diese Faktoren tragen gemeinsam zu einer früheren und genaueren Krebserkennung bei.

Auch die Impfung gegen Krebs ist mittlerweile Realität. „Der Impfstoff gegen das humane Papillomavirus (HPV) bietet Schutz vor Gebärmutterhals-, Penis- und Analkrebs sowie Mundhöhlen- und Rachenkrebs“, bemerkt Bruns.

Experten gehen davon aus, dass etwa 40 Prozent der Krebserkrankungen durch eine Änderung des Lebensstils verhindert werden können. Insbesondere eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Sonnenschutz, minimaler Alkoholkonsum und der Verzicht auf das Rauchen können das individuelle Krebsrisiko deutlich senken, bestätigt DKG-Generalsekretär Bruns.

Trotz vorbeugender Maßnahmen bleibt Krebs eine Möglichkeit. Daher ist die Früherkennung sehr wichtig. „Eine korrekte Diagnose verbessert die Behandlungsmöglichkeiten und die Heilungschancen“, betont Bruns und unterstreicht die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen, von denen viele von den Krankenkassen übernommen werden.