November 22, 2024

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Deutschland: Deutsche Nationale Wasserstoffstrategie und die Internationale Wasserstoffallianz

Deutschland: Deutsche Nationale Wasserstoffstrategie und die Internationale Wasserstoffallianz

Im Brief

Die Bundesregierung hat mit ihrer nationalen Wasserstoffstrategie ab 2020 eine umfassende Strategie zur verstärkten Marktausweitung für grünen Wasserstoff vorgelegt. Dabei hat die Bundesregierung zunächst erkannt, dass das Land vor allem mittel- bis langfristig auf den Import erheblicher Mengen an grünem Wasserstoff angewiesen ist. Dementsprechend wird sich zukünftig ein globaler Wasserstofflieferantenmarkt etablieren. Dazu die Maßnahmen 34 bis 38 der Nationalen Wasserstoffstrategie Deutschlands, die auf die internationale Wasserstoffkooperation ausgerichtet sind.


Wasserstoffimporte sind erforderlich

Wie erwähnt, wird die deutsche Wirtschaft mittel- und langfristig auf grüne Wasserstoffimporte aus dem Ausland angewiesen sein, da der größte Bedarf an diesem Energieträger nur durch deutsche Produktionskapazitäten aus erneuerbaren Energien gedeckt werden kann. Nach Angaben der Bundesregierung beträgt der Wasserstoffverbrauch im Juni 2020 etwa 55 Terawattstunden. Bis 2030 rechnet die Bundesregierung mit einem Anstieg des Wasserstoffbedarfs von 90 auf 110 Terawattstunden. Bis 2030 soll die deutsche Produktionskapazität für grünen Wasserstoff auf 14 Terawattstunden steigen. Trotz des umfangreichen Ausbaus der erneuerbaren Energieträger in Deutschland (insbesondere Wind- und Solarenergie) wird davon ausgegangen, dass diese Energieträger keine ausreichende Ausbaukapazität bieten, um den wirtschaftlichen Bedarf an grünem Wasserstoff in Deutschland zu decken.

Die kommende Form von grünem Wasserstoff in Deutschland wird noch diskutiert und hängt vom weiteren Ausbau der jeweiligen Wasserstoffinfrastruktur ab. Grundsätzlich kann Wasserstoff gasförmig durch eine Pipeline oder flüssig mit Tankschiffen transportiert werden. Allerdings ist der Transport mit Tankschiffen nur für den Fernverkehr günstiger.

Zu diesem Zweck hat die Bundesregierung mit mehreren Ländern Wasserstoffallianzen geschlossen, um die besten Potenziale für eine kostengünstige Produktion von grünem Wasserstoff aufzuzeigen und damit einen Beitrag zur langfristigen Versorgungssicherheit mit grünem Wasserstoff in Deutschland zu leisten. Bei der Auswahl der Partner spielen industrie-, energiepolitische und geopolitische Aspekte eine wesentliche Rolle.

H2 Global Foundation als Finanzinstrument

Als wesentlicher Baustein dieser Kooperationsstrategie wurde im Juni 2021 die H2Global Foundation mit Sitz in Hamburg gegründet. Bisher haben 16 Unternehmen teilgenommen, 70 Unternehmen sollen künftig beitreten. Gründungsmitglieder, Siemens Energy, Tyson Group, Deutsche Bank, Linde & Unipur. Über diese Stiftung können grüner Wasserstoff und andere Green Energy-to-X (PtX)-Produkte im Ausland langfristig erworben und in jährlichen Auktionen an Unternehmen in Deutschland weiterverkauft werden. Langfristige Kaufverträge zielen darauf ab, die Planungs- und Investitionssicherheit der Branche zu entwickeln. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) wird das Tool mit 900 Millionen Euro unterstützen und die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage vergrößern, um eine schnelle und nachhaltige Marktdynamik zu erhöhen Wasserstoffprodukte Ammoniak, grünes Kerosin und grünes Methanol werden über die H2Global Foundation geliefert.

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Wasserstoff-Partnerschaftsstaat

Auf europäischer Ebene hat die Europäische Kommission am 2. Juni 2021 gemeinsame Abkommen mit Australien, Österreich, Kanada, Chile, Deutschland, Indien, Italien, Marokko, Norwegen, Saudi-Arabien, Südkorea, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten geschlossen. Pure Hydrogen Mission“ wird die Entwicklung von sauberem Wasserstoff weltweit vorantreiben. Ziel der Vereinbarung ist es, die Gesamtkosten für reinen Wasserstoff auf 2 US-Dollar pro Kilogramm zu senken.

Auf deutscher Ebene wurden bisher viele Partnerschaften ins Leben gerufen und weitere Partnerschaften werden derzeit evaluiert.

Australien10.06.2021, „Deutschland-Australisches Wasserstoffabkommen“1 Unterzeichnet zwischen Deutschland und Australien und bietet drei verschiedene Initiativen wie folgt:

  • Highgate: Es ist daran interessiert, den deutsch-australischen H2-Inkubator für Versorgungsforschung und Pilotprojekte entlang der gesamten Wasserstoffversorgungskette zu installieren.
  • Demonstrationspläne: Es geht um die Unterstützung und Förderung der industriellen Zusammenarbeit in deutsch-australischen Demonstrationsprogrammen an australischen Wasserstoffzentren.
  • Kooperation im Wasserstoffhandel: Es geht um die Entwicklung von Maßnahmen zur Unterstützung des Imports von Wasserstoff und seinen Derivaten aus erneuerbaren Energiequellen aus Australien nach Deutschland (H2Global).

Kanada: Bundesregierung unterzeichnet Memorandum of Understanding2 Mit Kanada im März 2021. Die erklärte Energiepartnerschaft mit Kanada ist allgemeiner Natur; Konkrete Projekte sind noch nicht vorgesehen, aber eine Zusammenarbeit im Bereich der grünen Wasserstoffproduktion ist geplant.

ChileDas Memorandum of Understanding wurde am 29. Juni 2021 vom deutschen Wirtschafts- und Energieminister Peter Altmeier und dem chilenischen Energieminister Juan Carlos Jobet unterzeichnet.3 Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff. Die Einrichtung der Arbeitsgruppe Wasserstoff erfolgt im Rahmen der seit April 2019 bestehenden Deutsch-Chilenischen Energiepartnerschaft. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern weiter zu intensivieren, Möglichkeiten für die Bildung von Verbänden und Investitionen zu identifizieren, geeignete Rahmenbedingungen für die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln und solide gemeinsame Pilot- und Demonstrationspläne zu identifizieren.

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JapanIm Juni 2021 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Rahmenmitteilung veröffentlicht4 Zum Thema Green Hydrogen Cooperation mit Japan. Ihr Zweck ist die Förderung von Forschungskooperationen, die den beteiligten Forschungs- und Kooperationspartnern einen Mehrwert verschaffen. Durch Wissensaustausch und kollaborative Entwicklungen werden nachhaltige internationale Wissens- und Innovationsnetzwerke aufgebaut und eine nachhaltige Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationspartnerschaft gebildet. Die Förderung erfolgt durch nicht rückzahlbare Zuschüsse im Rahmen des Projektfonds und in der Regel maximal 600 600.000 und 36 Monate für ein gemeinsames Projekt auf deutscher Seite. Projektanträge müssen bis zum 10. September 2021 eingereicht werden.

Marokko: Bundesregierung unterzeichnet Memorandum of Understanding5 Eine Partnerschaft im Bereich der erneuerbaren Energien mit Marokko im Juni 2020. Auf dieser Grundlage planen Deutschland und Marokko eine Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Entwicklung von Technologien zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und dem Bau einer 100-MW-Wasserstoff-Produktionsanlage, die Deutschland künftig versorgen wird.6 Die für den Wasserstoffexport von Tankschiffen erforderliche Infrastruktur wird ausgebaut, wobei Hamburg und Danger im Oktober 2020 den Ausbau ihrer jeweiligen Hafeninfrastruktur vereinbaren.7

Saudi Arabien: Bundesregierung unterzeichnet Memorandum of Understanding8 11. März 2021 zur Gründung einer Wasserstoffkooperation mit Saudi-Arabien. In diesem Zusammenhang werden bilaterale Innovationsfonds zur Förderung von sauberem Wasserstoff eingerichtet. Darüber hinaus sind der Einsatz deutscher Technologien und die Beteiligung deutscher Unternehmen bei der Umsetzung sauberer Wasserstoffprojekte in Saudi-Arabien geplant. Perspektivisch beabsichtigt das Unternehmen, seine Downline-Produkte wie reinen Wasserstoff und strombasiertes Kerosin aus Saudi-Arabien nach Deutschland zu importieren.

Südafrika: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (Kreditanstalt für Wiederaufbau) hat im Auftrag der Bundesregierung ein Projekt mit einem Volumen von bis zu 200 Mio. zur Unterstützung der Entwicklung von grünen Wasserstoffprojekten in Südafrika aufgelegt und ein formelles Auskunftsersuchen gestellt.9 Identifizierung von Projektmöglichkeiten für die Produktion, den Verbrauch, den Transport oder die Speicherung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten in Südafrika. Diese Projekte werden die Produktion, den Transport, den Export und / oder die Speicherung von grünem Wasserstoff und grünen Wasserstoffprodukten sowie die Umwandlung von auf grünem Wasserstoff basierenden Prozessen aus fossilen Prozessen in bestehende Produkte und chemische Wertschöpfungsketten unterstützen. Auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) hat das „PtX Pathway Project“ ins Leben gerufen.10 Es unterstützt das Wachstum stabiler Wasserstoff-/PDX-Märkte als Baustein für die Energieumwandlung in anderen Ländern, Südafrika.

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West- und SüdafrikaÜber die genannten Allianzen hinaus setzt das BMBF künftig auf strategische Partnerschaften mit verschiedenen Staaten im Westen und Südafrika, da diese Staaten das Potenzial zur Produktion von grünem Wasserstoff haben. Dazu fördert das BMBF den „Wasserstoffpotenzialatlas“11 Für die Region wurden dabei bereits 31 Länder analysiert, z. B. Nigeria, Niger, Mali und Senegal. Die Analyse dieser Zustände wird die Grundlage zukünftiger Wasserstoffpartnerschaften bilden.

Internationale Organisationen

Deutschland engagiert sich für die Entwicklung von Wasserstoffprojekten unter Beteiligung internationaler Organisationen wie der Internationalen Energieagentur und der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien. Unter diesen Organisationen wird die Zusammenarbeit mit Ländern wie Brasilien, Indien und Indonesien angestrebt, die ein enormes Potenzial für die Produktion von grünem Wasserstoff aufweisen.


1 BMWi, Link: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2021/06/20210613-unterzeichichung-einer-absichtserklaerung-zur-gruendung-einer-deutsch-australischen-wasserstoffz.

2 BMWi, Link: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/G/gemeinsame-erklaerung-deutschland-kanada-energiepartnerschaft-deutsch.pdf?__blob=publicationFile&v=4; https://www.energypartnership.cl/newsroom/chile-and-germany-sign-green-hydrogen-agreement/#c9197.

3 BMWi, Link: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2021/06/20210629-absichtserklaerung-gruendung-deutsch-chilenische-taskforce-wasserstoff.html.

4 BMBF, Link: https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2021/06/3672_rahmenbekanntmachung.

5 BMWi, Link: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/G/gemeinsame-erklaerung-deutschland-marokko-energiepartnerschaft.pdf?__blob=publicationFile&v=3.

6 BMZ, Link: https://www.bmz.de/de/entwicklungspolitik/wasserstoff.

7 AHK, Link: https://marokko.ahk.de/infos/news/news-details/kooperationsvertrag-zwischen-dem-hamburger-hafen-und-tangermed.

8 BMWi, Link: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/MO/memorandum-of-understand-wasserstoff-saudi-arabien-und-deutschland.pdf?__blob=publicationFile&v=4.

9 Verbindung: https://www.csir.co.za/sites/default/files/Documents/Green-hydrogen-RFI-2021.pdf.

10 BMU, Link: https://www.international-climate-initiative.com/de/details/project/langfristige-dekarbonisierungspfade-basierend-auf-powertox-20_I_389-3167.

11 Verbindung: https://www.h2atlas.de/de/hydrogen-tool.