BERLIN, 26. März (Reuters) – Ein Referendum in Berlin, das darauf abzielt, die Stadt bis 2030 klimaneutral zu machen, ist am Sonntag gescheitert, sagte die Bürgermeisterin der Stadt, Francisca Kiffi, in einer Erklärung.
Der Schritt hätte die neue konservative Kommunalverwaltung gezwungen, mehr in erneuerbare Energien, Gebäudeeffizienz und öffentlichen Verkehr zu investieren.
Wäre es zustande gekommen, wäre Berlin eine der wenigen europäischen Großstädte mit dem rechtlich verbindlichen Ziel, innerhalb von sieben Jahren klimaneutral zu werden.
Fazit „Die Mehrheit der Berlinerinnen und Berliner sieht, dass die Forderungen des Volksbegehrens nicht hätten umgesetzt werden können – selbst wenn sie gesetzlich verankert worden wären“, sagte Kiffi.
Die Europäische Union hat im vergangenen Jahr einen Plan für 100 Städte auf den Weg gebracht, um bis 2030 innerhalb und außerhalb der Stadt klimaneutral zu werden, aber der Plan und die bereitgestellten Mittel sind nicht rechtlich bindend.
Die Abstimmung ist ein Test, ob die Deutschen oder zumindest die Berliner die deutsche Klimapolitik mögen, die darauf abzielt, Europas größte Volkswirtschaft bis 2045 CO2-neutral zu machen.
Klimaaktivisten, die das Referendum ins Leben gerufen haben, sagten, das Ziel der Regierung, die Erderwärmung auf über 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, sei weit hergeholt.
„Klimapolitik reicht im Moment nicht aus, um eine lebenswerte Zukunft in unserer Stadt zu sichern“, sagte Jessamine Davies, Sprecherin von Climate New Start Berlin.
Anders als bei früheren Volksabstimmungen in Berlin – einschließlich der Forderung, Großgrundbesitzer zu enteignen oder den ehemaligen Flughafen Tempelhof von der Bebauung auszunehmen – wird die Klimaabstimmung am Sonntag die Regierung in Berlin rechtlich einschränken.
Die Abstimmung erfolgt, als Deutschlands konservative CDU-Partei nach dem Gewinn von Wiederholungswahlen über eine mögliche Koalition mit den Sozialdemokraten in der Stadt verhandelt und die umweltbewusste Grüne Partei in die Opposition drängt.
Neben mehrheitlich positiven Stimmen benötigte die Initiative mindestens 608.000 „Ja“-Stimmen, um die Ergebnisse verbindlich zu machen.
Aber bis 20:40 Uhr (1840 GMT) gab es nur 441.000 Ja-Stimmen.
Als Stadt mit vier Millionen Einwohnern fehlen in Berlin einige nahe gelegene erneuerbare Energiequellen oder Erdwärme, um dieses Ziel erreichbarer zu machen, sagte Bernd Hirschl vom Berliner Forschungsinstitut für Umweltökonomie.
Dennoch sei das Referendum eine Möglichkeit, die Debatte über die Klimapolitik und die Veränderungen, die die Menschen akzeptieren müssen, um die Klimaneutralität zu erreichen, unabhängig vom Zeitrahmen zu erneuern, sagte Hirschl gegenüber Reuters.
„Weil es nicht um 2030 geht. Es geht um die Frage, ob man der Politik ein Zeichen setzen soll oder nicht“, fügte er hinzu.
Bericht von Riham Algousa; Zusätzliche Berichterstattung von Tom Sims; Redaktion von Thomas Janowski und David Holmes
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