BERLIN (AP) – Während Deutschland nach einem Hamas-Angriff auf Israel vor zwei Monaten mit einem starken Anstieg antisemitischer Vorfälle zu kämpfen hat, demonstrierten am Sonntag in Berlin mehrere tausend Menschen gegen Antisemitismus.
Die Polizei schätzte, dass sich in der deutschen Hauptstadt rund 3.200 Menschen im Regen versammelten, die Organisatoren schätzten die Zahl auf 10.000, wie die deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtete. Unter dem Motto „Nie wieder ist Jetzt“ marschierten die Teilnehmer zum Brandenburger Tor.
Eine Gruppe, die den Antisemitismus in Deutschland beobachtet, sagte Ende November, sie habe im Monat nach dem Hamas-Angriff einen starken Anstieg antisemitischer Vorfälle dokumentiert – insgesamt 994, ein Anstieg von 320 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Josef Schuster, ein prominenter jüdischer Führer in Deutschland, sagte, dass „Antisemitismus in Deutschland in der Mitte der Gesellschaft weit verbreitet ist“ und rief zur Solidarität mit Israel und dem jüdischen Leben in Deutschland auf.
Der deutsche Arbeitsminister Hubertus Heil sagte, viele anständige Menschen seien zu diesem Thema zu still. „Wir brauchen keine höfliche, schweigende Mehrheit – wir brauchen eine klare und laute Mehrheit, die jetzt einsteht, nicht später“, sagte er.
Auch der Präsident des Deutschen Bundestages und der Bürgermeister von Berlin erfreuten sich großer Zustimmung bei seinen Anhängern.
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