Volkswagen investiert 2,4 Milliarden Euro (2,3 Milliarden US-Dollar) in ein Joint Venture mit Chinas Horizon Robotics, trotz einer wachsenden Debatte über die Wirtschaftsbeziehungen Berlins zu Peking.
Die Partnerschaft mit Cariad, der Softwaresparte von VW, werde „die Anpassung von automatisierten Fahrlösungen für den chinesischen Markt beschleunigen“, sagte der Konzern in einer Erklärung.
Ralf Brandstätter, Mitglied des Managementteams von Volkswagen in China, sagte, der Schritt sei „ein Eckpfeiler unserer Strategie, unsere Aktivitäten in unserem wichtigsten Markt der Welt neu auszurichten und weiter zu stärken“.
Cariad wird einen Anteil von 60 Prozent an dem neuen Unternehmen halten, wobei die Transaktion in der ersten Hälfte des Jahres 2023 abgeschlossen wird.
Im Zuge der Umstellung auf Elektrofahrzeuge investiert Volkswagen seit langem in China und hat bereits mehrere Joint Ventures gegründet, insbesondere im Bereich Batterien.
Allerdings hat sich das Verhältnis der deutschen Regierung zu Peking in letzter Zeit aufgrund der strikten Null-Covid-Politik Chinas, der zunehmenden Spannungen über Taiwan und der Besorgnis über Menschenrechtsfragen in der muslimisch dominierten Region Xinjiang verschlechtert.
Die Abhängigkeit von Rohstoffen aus China ist auch zu einem großen Problem geworden, nachdem Deutschlands Abhängigkeit von Russland zu seiner Achillesferse wurde, als Moskau in die Ukraine einmarschierte.
Im Mai verweigerte Deutschland Volkswagen eine Investitionsgarantie in China wegen Bedenken wegen Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang, wo der Autohersteller einen Standort hat.
Der frühere Volkswagen-Chef Herbert Diess sagte im Juni, er sei „besorgt über die grundsätzliche Haltung der Bundesregierung gegenüber China“.
Deutschland hätte ohne eine starke Partnerschaft mit China „weniger Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze“, sagte Diez dem Spiegel.
Im September sagte der deutsche Autobauer Opel, er habe sich von einem geplanten Eintritt in den chinesischen Markt zurückgezogen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat gesagt, Deutschland solle seine Wirtschaft nicht von Ländern wie China abschneiden.
Aber auch Außenministerin Annalena Baerbach mahnte, Berlin „darf nicht in eine existenzielle Abhängigkeit von einem Land geraten, das unsere Werte nicht teilt“.
fec/hmn/cdw
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