BERLIN/DÜSSELDORF, 22.10. – Zehntausende Demonstranten haben sich am Samstag in sechs deutschen Städten versammelt, um eine gerechtere Verteilung der staatlichen Mittel zur Bekämpfung steigender Energie- und Lebenshaltungskosten sowie einen schnelleren Umstieg von fossilen Brennstoffen zu fordern.
Demonstranten marschierten in Berlin, Düsseldorf, Hannover, Stuttgart, Dresden und Frankfurt am Main und trugen Schilder, auf denen alles gefordert wurde, von der Senkung der Inflation über Atomkraft bis hin zu höheren Energiepreissubventionen für die Armen.
Nach Angaben von Greenpeace, einem der Organisatoren, nahmen etwa 24.000 Menschen teil. Die Polizei sagte, rund 1.800 Demonstranten hätten sich in Berlin versammelt.
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„Wir wollen zeigen, dass sozial ausgeglichene Bürgerinnen und Bürger dringend finanzielle Unterstützung brauchen. Der Staat tut viel, aber er verteilt Gelder mit einer Wasserkanne. Menschen mit geringem Einkommen brauchen mehr Unterstützung als Reiche“, sagte Andrea Kossis. Vizepräsident von ver.di, einer der Gewerkschaften, die die Proteste führt.
Der Bundestag hat am Freitag das 200 Milliarden Euro schwere Rettungspaket der Bundesregierung gebilligt, das Unternehmen und Haushalte vor den Auswirkungen steigender Energiepreise schützen soll.
Das Paket beinhaltet eine einmalige monatliche Gasrechnung für Haushalte und kleine und mittlere Unternehmen sowie einen Mechanismus zur Preisobergrenze ab März.
Es wird die Strompreise für Haushalte und Industrie ab März zu Spotpreisen und ab Dezember zu Terminpreisen finanzieren, mit zusätzlicher Finanzierung aus den Gewinnen der Energieunternehmen.
Deutschlands Inflation erreichte im September mit 10,9 % den höchsten Stand seit mehr als einem Vierteljahrhundert, was auf höhere Energiekosten zurückzuführen war.
„Es wäre schön, wenn wir gerechter verteilen würden. Die Millionäre sagen, sie sollen mehr Steuern zahlen. Da sehe ich nichts“, sagt der Berliner Demonstrant Ulrich Franz.
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Leon Malherbe, Berichterstattung von Oliver Denzer, geschrieben von Victoria Waltersee
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