BERLIN – Björn Höcke, der rechtsextreme Vorsitzende der AfD in Thüringen, hat angedeutet, welche Pläne er hätte, wenn er die deutsche Regierung regieren würde. Das Bildungssystem solle von „ideologischen Programmen“ wie „Inklusion“ befreit werden, sagte der ehemalige Lehrer am Mittwoch in einem Interview im MDR.
Das aktuelle deutsche Schulmodell ermöglicht es Schülern mit Behinderungen, gemeinsam mit anderen Schülern zu lernen, einen gleichberechtigten Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Es handelt sich um eine UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen aus dem Jahr 2009.
Auf die Frage von POLITICO nach Höckes Äußerungen reagierten deutsche Politiker und Behindertenaktivisten schockiert.
Wilfried Ollers, Beauftragter für Menschen mit Behinderungen im Bundestagsausschuss der CDU, argumentierte, dass Höckes Äußerungen „einen nüchternen und unveränderlichen Blick auf seine Gedankenwelt“ geben.
Corinna Rüffer, die Behindertenbeauftragte der Grünen, zeigt sich von Höckes Äußerungen nicht überrascht: „Die AfD sieht Behinderung als Krankheit. Der Ausschluss von Menschen mit Behinderungen aus der Schule führt zum Ausschluss aus der Gesellschaft.
Der Parlamentarische Staatssekretär Jens Brandenburg bezeichnete Hawkes Äußerungen als „unmenschlich“: „Herr Hawke ist für seine Nazi-Bezüge bekannt.“
„Alle Kinder verdienen mehr Chancen durch gleichberechtigte Teilhabe und inklusive Bildung“, sagte Brandenburg.
Bundesbehindertenbeauftragter Jürgen Düssel wies darauf hin, dass Deutschland aufgrund der systematischen Vernichtung behinderter Menschen durch die Nazis eine besondere Verantwortung trage. „Deshalb ist es mir wichtig, deutlich zu machen, dass es bei Inklusion nicht um ein ideologisches Projekt geht, sondern um die Durchsetzung grundlegender Grundrechte, der Menschenwürde, der Persönlichkeitsentwicklung und der Gleichheit vor dem Gesetz.“
„Ich selbst bin erst auf eine Sonderschule und dann auf eine Regelschule gegangen. Für mich persönlich war dieser Wechsel ein Segen“, erklärte Tuchel, der stark sehbehindert ist. Mit Menschen mit Behinderungen interagieren und gar keine Vorurteile bilden. „
Höcke reagierte nicht auf die Bitte von POLITICO um Stellungnahme.
Aktuelle Meinungsumfragen zeigen, dass die AfD mit 34 Prozent Zustimmung stärkste Kraft in Thüringen ist. Der Oppositionspolitiker Höcke sagte in einem Interview, er wolle nach der nächsten Wahl im Herbst 2024 Landesregierungschef werden.
Dies ist jedoch unwahrscheinlich, da keine andere Partei im Landtag mit der AfD kooperiert. Die AfD in Thüringen wird seit 2021 vom Inlandsgeheimdienst des Landes beobachtet und als rechtsextremistisch eingestuft.
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