Martin Schirdewan, Co-Vorsitzender der Deutschen Linkspartei, möchte, dass Deutschland die Visumantragsverfahren für Regierungsdissidenten in der Türkei erleichtert und ihnen ein vereinfachtes Aufnahmeverfahren für politische Flüchtlinge bietet.
Şirdevans Vorschlag folgte seiner Meinung nach auf die Wiederwahl des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, die viele Menschen dazu veranlasste, darüber nachzudenken, das transkontinentale Land zu verlassen, berichtet SchengenVisaInfo.com.
Bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Mai besiegte die Türkei den Oppositionsführer Kemal Kilikdaroglu mit 52,14 Prozent der 99,45 Prozent aller ausgezählten Stimmen.
Şirdevan war der Ansicht, dass die Wahlen in der Türkei nicht frei waren und Erdogan dabei halfen, an die Macht zu gelangen und ihm internationalen Respekt zu verschaffen.
Er bezeichnete das Wahlergebnis als „politisches Desaster“ und forderte die Bundesregierung auf, politische Flüchtlinge aus der Türkei rasch aufzunehmen und das Visasystem zu vereinfachen.
Shirdevan betonte, dass mit der Wiederwahl und dem Ausbau seines Machtapparats zwangsläufig Menschen aus politischen Gründen gehen müssen. Er fügte hinzu, dass die Bundesregierung zeigen könne, dass sie aus den Fehlern nach dem Erdbeben gelernt habe.
„Trotz der politischen Katastrophe müssen wir das schnelle und unbürokratische Einreise- und Visasystem für Oppositionelle, Studierende, Journalisten und alle, die aus politischen Gründen fliehen müssen, vereinfachen. Es wird ein praktisches Symbol der Einheit und zugleich eine Botschaft an Erdogan sein. Shirdevan bemerkte.
Die Zahl türkischer Staatsangehöriger, die das Land verlassen, ist in letzter Zeit gestiegen.
Statistiken der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) zeigen, dass im vergangenen Jahr insgesamt 55.000 Asylanträge türkischer Staatsbürger in EU-Ländern sowie in Norwegen und der Schweiz gestellt wurden.
Im vergangenen Jahr haben sich die Asylanträge türkischer Staatsbürger in EU-Ländern im Vergleich zu den Zahlen von 2021 verdoppelt.
EU- und türkische Behörden versuchen weiterhin, die Schengen-Visaverfahren zu vereinfachen.
Im Dezember letzten Jahres trafen sich Vertreter der EU-Länder und des türkischen Außenministeriums drei Mal in Ankara, um den Visaprozess für türkische Staatsbürger weiter zu erleichtern.
Nach Angaben lokaler Medien wurden die Treffen abgehalten, um die Schritte zu besprechen, die im Hinblick auf den Visaerleichterungsprozess für türkische Staatsangehörige zu ergreifen sind.
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