Erstmals ist der deutsche Bio-Markt geschrumpft. Von Januar bis Oktober 2022 gingen die Verkäufe von Bio-Lebensmitteln um 4,1 % zurück, das Volumen ging um 5,7 % zurück. Es wird jedoch weiterhin erwartet, dass der Umsatz 2,7 Milliarden Euro erreichen wird, was einem Anstieg von 15 Milliarden Euro im Jahr 2019 entspricht. Das heißt, der Bio-Markt hat im ersten Jahr der Pandemie sein höchstes Umsatzwachstum von 22 % beibehalten.
GfK-Daten zeigen, dass Rabatte bis 2022 zu einem „billigeren“ Einkaufstrend für Bio-Produkte führen werden. In den ersten zehn Monaten des Jahres wuchs ihr organischer Umsatz um 14,5 %. Über das gesamte Sortiment hinweg blieben die organischen Verkäufe unverändert. Im Gegensatz dazu gingen die Verkäufe von Gemüsehändlern, Naturkostläden und Direktmarketing dramatisch um 20 % zurück. (AMI-Daten nach GfK-Daten).
In deutschen Discountern sind viele Bio-Produkte teurer oder etwas günstiger als ihre konventionellen Pendants. Allerdings treibt das Preisimage, nicht das tatsächliche Preiswissen, den Konsum an. So waren beispielsweise im Sommer und teilweise im September Bio-Milchpreise in Discountern und Lebensmittelgeschäften höher als in Naturkostläden. Nachdem Aldi den Preis für diese Milch im Juni 2022 über Nacht um 50 % erhöht hatte.
Im Jahr 2022 gab es eine moderate organische Veränderungsaktivität. Obwohl die Preise einiger wichtiger Bio-Produkte gestiegen sind, hat dies dazu beigetragen, die Erzeugerpreise zu stabilisieren. Beispielsweise stiegen die Preise für Weizen, Roggen und Hafer im vergangenen Jahr um mehr als 20 %; Futterweizen 17%. Die Erzeugerpreise für Bio-Milch stiegen um mehr als 20 % von 0,51 € auf 0,62 €/kg, die Preise für Schweinefleisch um neun Prozent und für Rindfleisch um acht Prozent. Die Preise älterer Rinderproduzenten stagnierten. Und der Preisabwärtstrend bei Dinkel setzte sich fort.
Deutschlands Markt für Bio-Eier schrumpfte, als die Bestände an Legehennen schrumpften. Die kurzfristigen Aussichten für den ökologischen Landbau im Jahr 2023 sollten vorsichtig bewertet werden. Wenn sich die Wirtschaft jedoch erholt oder sich die Verbrauchereinkommen konsolidieren, sollte die Nachfrage steigen.
Quelle: Deutscher Bauernverband
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